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Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

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Musik findet Stadt
Eine Webdoku über Musik in Würzburg

Musik findet Stadt

Logo https://emw.pageflow.io/musik-findet-stadt?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAaahD-mSWNTC7oCgNlblZrmrjiVGxbAI0bDPKK6O1J4ei70mlOZ2fAT6TEY_aem_AQ1mIqyJa5j5nNPpEY_VjN_dE9PkUlzf25r03Py1b22RMkXb-kE35FgauhehkWKi6bwroxKIIazK7hmj3QF9NYGq

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Wie und wo klingt Würzburg? Und welche Menschen und Geschichten verbergen sich hinter diesen Klängen? Diese interaktive Dokumentation stellt unterschiedliche Facetten des vielfältigen Würzburger Musiklebens dar. Wir laden dazu ein, die abgetretenen Pfade der bekannten Größen – wie dem Mozartfestival oder dem Mainfranken Theater – zu verlassen. Mittels einer interaktiven Karte lassen sich hier neue Musikorte und Musikschaffende entdecken, die die Stadt auf vielfältige Art und Weise mitprägen.


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Sorge für ein ruhiges Umfeld und nimm dir Zeit, um die Themen in deinem eigenen Tempo zu erforschen.

Über das ausklappbare Menü rechts oben kannst du die Webdoku steuern und jederzeit zur Einführung oder zur Stadtkarte zurückkehren.

Bitte beachte, dass bei Safari keine Hintergrundvideos mit Ton abgespielt werden können. Wir empfehlen daher, als Browser Google Chrome oder Mozilla Firefox zu verwenden. 

Sollte es dennoch zu technischen Problemen kommen, schreibe uns gerne eine E-Mail an ethnomusicology@uni-wuerzburg.de.

Auf der nächsten Seite kannst du anhand der Markierungen auf der Stadtkarte verschiedene musikalische Orte in Würzburg erkunden. Viel Spaß dabei!
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Residenz

Die Klänge aus Hörsaal III

Kinderklinik

Wie Volksmusik verbindet

Institut für Musikforschung

Auf Spurensuche im Tonarchiv

Innenstadt

Ein Spaziergang zum Thema Straßenmusik

Über uns

Die Entstehung dieser Webdoku

Literaturverzeichnis

Unsere Quellen

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Das Seminar

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Die Webdokumentation entstand im Wintersemester 2023/24 im Rahmen des Seminars „The Music of our Neighbours: praktische Übung im crossmedialen Erzählen“ am Lehrstuhl Ethnomusikologie des Instituts für Musikforschung der Universität Würzburg. Unter der Leitung von Dr. Cornelia Günauer wurde gemeinsam mit Studierenden das Konzept der Dokumentation entwickelt und umgesetzt.
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In den letzten Jahren ist im Rahmen verschiedener Forschungs- und Lehrprojekte am Lehrstuhl Ethnomusikologie eine äußerst vielfältige Sammlung an Datenmaterial in Form von Tonaufnahmen, Videos, Bildern, Zeichnungen und Texten entstanden. Was all dieses Datenmaterial gemein hat: es bildet die Vielfalt des regionalen Musiklebens und dessen Vernetztheit mit global zirkulierenden Musikpraktiken ab. Was das Material leider auch gemein hat: es verschwindet nach seiner Auswertung oftmals in den Tiefen von Archiven, Büros und digitalen Ablageorten, wo es in Vergessenheit zu geraten droht und teilweise nur durch Zufall wiederentdeckt wird. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, im Rahmen eines Lehrprojekts gemeinsam mit Studierenden neue Wege der Wissenschaftskommunikation auszutesten und nach Möglichkeiten zu suchen, Teile diese Materialsammlung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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Das Lehrprojekt war im Sinne eines forschenden und kreativen Lernens offen konzipiert. Konkret hieß das, dass das gemeinsame Arbeiten an der Dokumentation selbst als Forschungsprozess verstanden wurde, in dessen Rahmen sich die Studierenden eigenverantwortlich und ergebnisoffen mit dem vorhandenen Material auseinandersetzen. Nach einer gemeinsamen Sichtung des Materials und einer Auseinandersetzung mit verschiedenen Erzähltechniken und Formaten von Webdokumentation entwickelten wir gemeinsam das Konzept der vorliegenden Doku. In der konzeptionellen Phase diskutierten wir unterschiedliche Erzählstrukturen, die Bedeutung von Interaktivität und Partizipation als Aspekte einer Webdokumentation und setzen uns mit Fragen der Autorenschaft auseinander. Wichtig war uns dabei, dass wir verschiedene Medien transmedial und multiperspektivisch zu einer interaktiven Erzählung verknüpfen können. Wir wollten den Besuchenden die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, in welcher Reihenfolge sie sich mit den Themen auseinandersetzen wollen – ob sie Abkürzungen nehmen oder Umwege einschlagen wollen und dabei selbst ganz neue Verknüpfungen und Querverbindungen herstellen.
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Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns dafür, eine Stadtkarte als zentrales Navigationselement zu verwenden, von der ausgehend unterschiedliche Orte, damit verbundene Klänge und Musikschaffende erkundet werden können. Die teilnehmenden Studierenden übernahmen jeweils einen Ort und arbeiteten eigenverantwortlich an ihren Teilen. Linus Glasemer zeichnet sich für den Stadtrundgang zur Straßenmusik verantwortlich. Yasmin Nüßlein hat den Teil zu Bernd Dittl gestaltet, Anna Schuster den Teil zur Residenz bzw. André Mabiala. Deborah Olivier übernahm das Archiv bzw. Metin Demirel. In regelmäßigen Treffen besprachen wir den aktuellen Stand, offene Fragen und Probleme und gaben uns gegenseitig Feedback. Besondere Herausforderungen entstanden durch längere Krankheitsphasen und damit verbundene zeitliche Verzögerungen, aber auch aufgrund unerwarteter technischer Probleme und Einschränkungen, die uns einiges doch nicht so umsetzen ließen, wie wir das eigentlich geplant hatten.
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Die modulare Erzählstruktur ist offen angelegt und lässt Raum für Ergänzungen und Änderungen. Unser Anspruch war es nicht, ein in sich geschlossenes „Wissensprodukt“ abzuliefern, sondern die die Arbeit am Lehrstuhl Ethnomusikologie als „Work in Progress“ – als offenen und dialogisch ausgerichteten Prozess der Wissensproduktion – widerzuspiegeln und zugleich die Idee von Autorenschaft kritisch zu reflektieren. Der modulare Aufbau ermöglicht es, die Dokumentation basierend auf Nutzerfeedback sowie im Kontext zukünftiger Forschungs- und Lehrprojekte fortwährend weiterzuentwickeln: neue Themenblöcke können hinzugefügt, bestehende Blöcke erweitert oder überarbeitet werden. Hierdurch wird garantiert, dass die Dokumentation für viele Jahre als digitale Lernplattform relevant bleibt und zugleich fortwährend in Lehre und Forschung als nachhaltig eingebunden bleibt.
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Dr. Isabel Bredenbröker (http://isabelbredenbroeker.com/ ) gab uns in der konzeptionellen Phase im Rahmen eines Workshops wertvollen Input zum Thema Storytelling und setzte wichtige Impulse, über das Erzählen im Wissenschaftskontext nachzudenken. Anna Schuster unterstützte als studentische Hilfskraft die Umsetzung und leistete wichtigen technischen und redaktionellen Support. Die Filmaufnahmen stammen von Steffen Boseckert (Mindcore Productions https://mind-core.de/ ), Guido Saum, Anna Schuster und Linus Glaesemer. Gefördert durch Mittel der VW Stiftung und des WueDive Programms der Universität Würzburg.



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Literatur

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Sofern nicht explizit genannt, wurden die Video-, Bild- und Tonaufnahmen von uns selbst für diese Webdokumentation erstellt oder uns direkt von den Musikern oder von mindcore productions zur Verfügung gestellt.

Die Karten wurden mit Datawrapper erstellt (OpenStreetMaps contributors).

Bilder:
Audios: 
  • „Aischgründer Schnadahüpfln“: legamus – Die Volksmusikdatenbank online (Schellackplatten): https://volksmusik-forschung.de/legamus/audio.html?id=70975, Zugriff 24.04.2024, Stand 19.11.2021.
    Quelle: Label: Walhalla : AR 297 : 2257 Ar, Matrize: Ar 297, Etikett: "Walhalla-Record : Aischgründer Schnadahüpfeln : Kapelle Hartner : Brugbernheim : mit Gesang : 2257 Ar".
  • „Auf die Kärwa frei i mi“: legamus – Die Volksmusikdatenbank online (Schellackplatten): https://volksmusik-forschung.de/legamus/audio.html?id=71430, Zugriff 24.04.2024, Stand 19.11.2021.
    Quelle: Label: Favorite : 1-12744, Matrize: 11960-o, Etikett: "Favorite Record : Trade Mark : Nrbg. 25.9.11. : German Orchestra w. Song : Auf die Kärwa frei i mi : Dreher mit Gesang : Fränkische Bauernkapelle : K. Dorn : Happurg : 1-12744 : reproduced in Linden".
  • „Bamberger Liesl“: legamus – Die Volksmusikdatenbank online (Schellackplatten): https://volksmusik-forschung.de/legamus/audio.html?id=74507, Zugriff 24.04.2024, Stand 19.11.2021.
    Quelle: Label: Rena : 04496 : 2317, Matrize: 04496, Etikett: "Rena : F : Bamberger Liesl : Walzer : Fürther Stadtkapelle : 2317 : 04496".
  • „Bauernpolka“: legamus – Die Volksmusikdatenbank online (Schellackplatten): https://volksmusik-forschung.de/legamus/audio.html?id=71724, Zugriff 24.04.2024, Stand 19.11.2021.
    Quelle: Label: Beka : 15178, Matrize: 15178, Etikett: "Beka : Made In Germany : Bauernpolka : Nürnberger Schützenkapelle : Kapellmstr. Jos. Schwarz : No. 15178".
  • „Seattle Public Market Center“: pixabay: https://pixabay.com/sound-effects/seattle-public-market-center-18070/, Zugriff 28.04.2024, Stand 10.05.2022.



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Residenz

Ein Beitrag von Anna Schuster
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Freitagmittag:
Ein Spaziergang durch den
verschneiten Residenzgarten.

Du näherst dich einem Fenster, aus dem unerwartete Klänge zu hören sind...
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Was hat es mit den Klängen auf sich?

Scrolle weiter, um einen Blick durch das Fenster ins Innere zu werfen.
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Im Inneren der Residenz findet gerade ein Kurs bei André Mabiala statt. Die Studierenden lernen hier das Spiel der afrikanischen Trommel Djembe.

Auf der nächsten Seite kannst du entscheiden, worüber du dich informieren möchtest.
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Der Lehrer

Klicke hier, wenn du André Mabiala kennenlernen möchtest.

Der Kurs

Klicke hier, wenn du etwas über
den Trommelkurs erfahren möchtest.

Die Instrumente

Klicke hier, wenn du etwas über afrikanische Instrumente und Musiken lernen möchtest.

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André

André stellt sich vor.

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André musiziert nicht nur selbst, sondern gibt sein Können auch an andere weiter: als Trommellehrer unterrichtet er in und um Würzburg an zahlreichen Schulen, an der VHS, im Salon 77 und an der Universität.

In seinen Kursen bringt er den Schülern vor allem das Spiel auf der Djembe bei und unterrichtet Rhythmen, die er in seiner eigenen Kindheit und Jugend in Kinshasa erlernt hat.
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André erzählt von seiner Kindheit in Kinshasa und welche Rolle Musik dort für ihn gespielt hat.

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1996 macht André sein Abitur in Kinshasa und kommt anschließend nach Deutschland, um zu studieren. Doch vor Ort erhält er keinen Zugang zur Universität.

„Und dann war ich einfach da und konnte gar nix machen. Das war einfach ein schweres Leben. Du hast kein Papier, du hast nix. Keine Arbeit. Und du siehst einfach keine Perspektive […] Ja, das war sehr schwierig.“
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Doch auch die Situation im Kongo (damals Zaire) ist zu dieser Zeit alles andere als leicht: nach Jahrzehnten der kolonialen Ausbeutung und autoritären Herrschaft herrscht im Land Bürgerkrieg. Der begonnene Demokratisierungsprozess kommt zum Erliegen, schätzungsweise fünf Millionen Menschen sterben im Verlauf des Krieges.

Bis heute dauern die Konflikte an. Die Strukturen im Land sind schwach, viele Menschen leben in extremer Armut und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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Damit André in Deutschland arbeiten oder eine Ausbildung machen darf, benötigt er ein Bleiberecht. Mehrere Jahre lang lebt er im Asylbewerberheim in Chemnitz – zu einer Zeit, in der es in Deutschland eine massive Zunahme fremdenfeindlicher Gewalt gibt.

„Und in Chemnitz war hart, das war hart, als Afrikaner dort zu leben, damals. Das war '96. Und das war sehr schwer.“
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André erfährt viel Diskriminierung – von Deutschen, aber auch von anderen Asylanten im Heim.
In dieser Zeit hat André außerdem kaum Möglichkeiten zum Musizieren: er hat kein Instrument und darf den Landkreis nicht verlassen, um seine Freunde in Leipzig zu treffen.

Eine dunkle Zeit für den jungen Mann: „Alles war komplett tot.“
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Um seine schwierigen Erfahrungen zu verarbeiten, hat André ein Lied in seiner Muttersprache Kikongo verfasst.

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Für André beginnt eine neue Zeit, als er seiner späteren Frau Ramona in einer Straßenbahn begegnet.

„Alles war komplett tot. Ja. Bis ich meine Frau kennengelernt habe. Dann konnte ich mal raus. Und habe ich mal angefangen, das Licht zu sehen.“
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Durch Ramona lernt André Seiten von Deutschland kennen, die ihm bis dahin verschlossen waren. Sie gehen zusammen in deutsche Restaurants und in die Thomaskirche in Leipzig.

Umgekehrt zeigt André ihr eine Welt, die Ramona bis dahin nicht kannte: er nimmt sie mit zu seiner Musikgruppe Engenga und in die Disko BasaMo. Ramona ist beeindruckt von der afrikanischen Community und der Lebensfreude, die sie bei André und seinen Freunden erlebt.

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Nach langem bürokratischem Kampf darf André in Deutschland bleiben. 2002 zieht er zusammen mit Ramona nach Würzburg. Als André zum ersten Mal das Africa Festival besucht, fühlt er sich direkt aufgehoben:

„Also das war pure Musik, der Markt war einfach wie in irgendeine Stadt in Afrika [...] Ich hab da wie verrückt getanzt, den Tag, ne. Ich wollte nix mehr heim. Ich wollte einfach da am Africa Festival bleiben [...] Dann habe ich gesagt: Okay hier werde ich dann mein Leben aufbauen. Hier gehöre ich dahin!“
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Bis heute lebt André mit seiner Familie in der Nähe von Würzburg. Er arbeitet als ausgebildeter Kinderpfleger im Blindeninstitut, gibt Trommelkurse, musiziert auf dem Africa Festival und auf Konzerten.

Mit seiner alten Heimat ist André weiterhin eng verbunden: 2006 gründete er gemeinsam mit Freunden den gemeinnützigen Verein „Mbonda Lokito Kongo/Kinshasa Kinderhilfe e.V.“, der sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Kinshasa einsetzt.
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„Mbonda Lokito“ ist Lingala und bedeutet „Trommel-Groove“. Der Name ist Programm: Durch Benefizkonzerte und Trommelworkshops sammelt André Spenden für seine Projekte im Kongo. So konnte der Verein bereits einen Kindergarten, eine Grundschule, ein Gymnasium und Ausbildungsstätten in Kinshasa errichten.

Auf der nächsten Seite findest du ein Video von einem Benefizkonzert von Mbonda Lokito in der Martin-Luther-Kirche in Würzburg.
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Trotz seines schwierigen Starts ist André inzwischen ganz in Deutschland angekommen:

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Der Kurs

Der Trommelkurs ist ein Angebot des Lehrstuhls für Ethnomusikologie an der Universität Würzburg.
Die Studierenden lernen von André Mabiala das Spiel auf der Djembe, einer westafrikanischen Trommel.
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Zunächst lernen die Studierenden auf der Djembe drei Grundschläge kennen:
  • den Bassschlag in der Mitte
  • den offenen Schlag am Rand
  • den hohen „Slap“ am Rand
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Im Kurs lernen die Studierenden neue Rhythmen stückweise durch Nachahmung und mithilfe einer Silbensprache.

Der Kurs folgt damit einer oralen und auditiven Vermittlungskultur, wie sie in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents verbreitet ist. Die Musik wird dabei nicht notiert, sondern durch Zuhören und Nachahmen gelernt und erinnert.

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Während viele der deutschen Studierenden gewohnt sind, Musik eher starr auf kognitiver Ebene zu lernen, steht bei afrikanischer Trommelmusik das Körpergefühl im Mittelpunkt.
Daher ermutigt André seine Studierenden, locker zu bleiben. Ziel ist es, gemeinsam einen Groove zu entwickeln.

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„Manchmal krieg ich Studenten so: [...] der kommt in deinen Unterricht: Der hat kein Rhythmusgefühl! Null! (Lacht) 
[...] Und erstaunlich sind immer diese Leute, die so kommen, ganz straff. Am Schluss kommen die ganz glücklich raus und ganz offene Menschen. Und der Rhythmus aufgebaut.
Und das ist, wo ich einfach sehe, merke, das tut einfach was. Weil jemand, der gekommen ist, der konnte gar nichts. Aber dann will er nicht mehr gehen, er will da bleiben! Weil er hat sein Leben da gefunden! Und ist offen und kann bewegen und kann trommeln, kann tanzen. Das ist einfach toll.“

(André Mabiala)
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Andrés Schüler in diesem Kurs studieren größtenteils Ethnomusikologie im Bachelor oder Master an der Universität Würzburg.
„Ethnomusikologie befasst sich mit der Frage, wie Menschen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten rund um den Globus musizieren.“ (Website des Instituts für Musikforschung)
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Eine Besonderheit des Studiengangs: Die Studierenden setzen sich nicht nur in der Theorie mit verschiedenen Musikkulturen auseinander, sondern lernen diese im Rahmen musikpraktischer Übungen – wie hier im Trommelkurs – selbst aktiv kennen.

Dies basiert auf dem Konzept der „bi-musicality“ des Ethnomusikologen Mantle Hood, demzufolge fremde Musikkulturen wie eine zweite Muttersprache „von innen heraus“ erlernt und erforscht werden sollen.
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Traditionelle afrikanische Musiken

André spielt und unterrichtet mehrere Instrumente des afrikanischen Kontinents. Auf der nächsten Seite lernst du einige dieser Instrumente kennen.
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Djembe

Die becherförmige, einseitig bespannte Trommel aus Westafrika wird mit den Händen gespielt. Durch verschiedene Handstellungen kann ein breites Spektrum an Klängen erzeugt werden, wodurch sie sich sowohl als Ensemble- als auch als Solo-Instrument eignet. Hier hörst du ein improvisiertes Solo-Stück, gespielt von André.

Basstrommel

Die Basstrommel, Dunun genannt, stammt aus Westafrika. Die zylinderförmige Dunun ist auf beiden Seiten mit Fellen bespannt und wird mit Stöcken gespielt. In Djembe-Ensembles wird vor allem ein Satz aus drei Basstrommeln verwendet: die kleine Kenkeni, die mittlere Sangban und die große Dundunba.
Hier hörst du diese drei Basstrommeln, gespielt von Studierenden der Universität Würzburg.

Congas

Congas sind heute vor allem als Instrument der kubanischen Musik bekannt. Tatsächlich lässt sich ihr Ursprung unter anderem in die Region des heutigen Kongos zurückverfolgen. Die fassförmigen und einseitig bespannten Trommeln werden im Stehen mit den Händen gespielt. Hier hörst du ein Stück auf zwei Congas aus dem Kongo, gespielt von André.

Shékere

Die Shékere ist eine westafrikanische Rassel, die sich nach Mittel- und Südamerika ausgebreitet hat. Der Korpus besteht aus einem hohlen Kalebasse-Kürbis, um den ein Netz mit kleinen Perlen gespannt ist. Die Shékere wird in der rechten Hand gehalten und gegen die linke Hand geschlagen oder geschüttelt.
Hier hörst du Shékeres im Einsatz beim Unterricht von André.

Balafon

Das Balafon ist eine Art Xylofon und wird vorrangig in den westafrikanischen Ländern Guinea und Mali gespielt. Unter den Klangstäben aus Holz hängen Resonanzkörper aus ausgehöhlten Flaschenkürbissen (Kalebassen). Hier hörst du ein Balafon-Stück, gespielt von André.

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Neben diesen Instrumenten gibt es auf dem afrikanischen Kontinent eine unermessliche Vielfalt an weiteren Instrumenten. Man kann diese in vier Kategorien einordnen:
  • Idiophone (Selbstklinger): z.B. Glocken, Rasseln, Xylophone
  • Membranophone (Fellklinger): sämtliche Trommeln
  • Chordophone (Saiteninstrumente): z.B. Zithern, Lauten, Harfen
  • Aerophone (Blasinstrumente): z.B. Flöten, Trompeten, Rohrblattinstrumente
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Viele Menschen aus dem Westen assoziieren „afrikanische Musik“ in erster Linie mit Trommelmusik, da es sich hierbei um den Exportschlager handelt. Wie aus der Auflistung hervorgeht, spielen aber auch Melodieinstrumente eine wichtige Rolle.

Eine Auswahl bedeutender Instrumente vom afrikanischen Kontinent (Kora, Nyatiti, Mbira, Balafon, Tambin) wird im folgenden Youtube-Video vorgestellt:
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Der afrikanische Kontinent ist der zweitgrößte der Welt und beheimatet über eine Milliarde Menschen. Es gibt rund 3.000 Ethnien (Volksgruppen) und mehr als 2.000 verschiedene Sprachen. 
So vielfältig wie der Kontinent und seine Einwohner sind auch die diversen Musikkulturen.
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Wie groß diese musikalische Vielfalt in einem Land und sogar in einer einzigen Stadt ist, erklärt André am Beispiel von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo.

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Trotz dieser Unterschiede können geübte Trommler aus verschiedenen Regionen spontan gemeinsam musizieren, wie André berichtet: 

„Wir spielen ein Stück zusammen, mit unterschiedlichen Rhythmen. Das merkt man am meisten am Africa Festival: [...] Da kommen viele Trommler, sind da unter der Brücke. [...] Es gibt Leute, die kommen zum ersten Mal [...] Ich komm aus Kongo, der eine kommt aus Senegal, der andere kommt aus Guinea [...] – Wir treffen uns [...] Und dann sind wir alle da und machen Musik.“
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In Afrika sind Instrumentalmusik, Tanz und Gesang traditionell eng miteinander verbunden. Wo musiziert wird, wird oft auch getanzt oder gesungen. Im Video singt und tanzt André zur Trommelmusik der Studierenden im Kurs.

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Gesang nimmt eine große Rolle in afrikanischen Musikkulturen ein. 
Eine besondere Form ist der Griot-Gesang: Griots sind berufsmäßige Sänger, die mündlich Geschichten überliefern und so traditionelles Wissen über Generationen hinweg bewahren.
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In vielen Ethnien gibt es für die verschiedensten Anlässe und Zeremonien ein eigenes Repertoire an Liedern. André trägt hier ein Lied aus seiner Kindheit vor, das traditionell vor der Reis-Aussaat gesungen wurde.

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André erklärt eine wichtige Funktion von Trommelmusik und die Bedeutung des Lieds.

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André erklärt, was afrikanische Musik für ihn persönlich bedeutet.

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Kinderklinik

Ein Beitrag von Yasmin Nüßlein
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Das ist Bernd. Er spielt Volksmusik. Insbesondere Fränkische. Komm und lerne ihn näher kennen. 

Zu hören ist die Umvertonung des Tenneesee Waltz auf fränkische Art.

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Bernd

Klicke hier, um mehr über Bernd zu erfahren. 

Arbeit

Klicke hier, um mehr über Bernds Arbeit zu erfahren.

Volksmusik

Klicke hier, um mehr über fränkische Volksmusik zu erfahren. 

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Bernd

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Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, kam Bernd bereits in frühen Jahren in Kontakt mit unterschiedlichen Musikstilen. Durch das Gitarrespielen am Lagerfeuer der Pfadfinder, den Akkordeonunterricht und später den Klavierunterricht am musischen Gymnasium lernte er diese Musikstile ebenfalls näher kennen. 
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Während seines Studiums in Würzburg in den 1980ern stieß er als Akkordeonist zum Folklore-Tanzkreis der katholischen Hochschulgemeinde Würzburgs und lernte hier unterschiedlichste Tanzmusiken aus Südosteuropa kennen, die ihn direkt begeisterten.

Besonders begeisterte ihn die bulgarische Tanzmusik. 

Aufgrund des eisernen Vorhangs war damals die vielfältige Tanzmusik aus dem Balkan in Westdeutschland kaum bekannt. Der Zugang zu dieser Musik war nicht so einfach, aber Bernd konnte über den Tanzkreis oder mitgebrachte Kassetten und zu späteren Zeiten auch von Marin, einem Akkordeonisten aus Bulgarien, die Musik aus dem Balkan näher kennenlernen. 

Diese Musik wollte er mit seinen Bands Dudldans und Nem Gajda unter Leute bringen und trat mit ihnen im Würzburger Omnibus auf.

 

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Hier ist ein Hörbeispiel von Nem Gajda und deren Auftritt im Omnibus 1987. Zu hören ist die traditionelle serbische Melodie Sestorka und ein weiterer Tanz aus Südosteuropa.

Das Stück Šestorka wird traditionell als Begleitung zum gleichnamigen Tanz gespielt und bedeutet übersetzt so viel wie „Tanz von sechs“ oder auch „der Sechser“.

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Die Band merkte, dass die komplexen Rhythmen der Balkanmusik Teile ihres Publikums überforderten. Aus diesem Grund nahmen sie fränkische Volksmusik mit ins Programm auf, um so für aufgelockerte Stimmung zu sorgen. 

Zu hören ist hier Franken Pürree, ebenfalls vom Auftritt im Omnibus 1987. Dieses Stück hat Bernd Ende der 70er Jahre im Höhlenforscherverein FHKF in Nürnberg gelernt.

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Durch die Begegnung mit Franz Josef Schramm Mitte der 90er und die Arbeit an der Forschungsstelle für Volksmusik in Uffenheim entdeckte Bernd eine Seite der fränkischen Volksmusik, die er bis dahin nicht gekannt hatte und die ihn sehr faszinierte. (Mehr Infos dazu im Bereich Fränkische Volksmusik)
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Der Konzertkeller ist inzwischen auf unbestimmte Zeit geschlossen. Er steht damit stellevertretend für viele kulturelle Einrichtungen, die in Folge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen gesunkenen Besucherzahlen schließen mussten und deren Zukunft aktuell unsicher ist.
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Heute macht Bernd weiterhin mit seinem Akkordeon Musik. Mittlerweile spielt er häufig seine „eigene“ fränkische Volksmusik und tritt damit an unterschiedlichen Orten auf.

Da sein musikalisches Repertoire inzwischen sehr groß ist, spielt er am liebsten Stücke, die gut auf Menschen wirken und die ihm Spaß und Freude bereiten. Denn Musik ist für ihn Dialekt, Sprache und Kommunikation und Leute sollen mit ihm schwingen. Die Nähe zu seinem Publikum ist ihm wichtig, weshalb er sich auch als Musikant bezeichnet.

Höre im Folgenden ein paar Beispiele seines vielfältigen Schaffens und erfahre mehr über seine Arbeit unter dem Bereich Arbeit.  


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Arbeit

Bernd arbeitet als freiberuflicher Musikant. Für seine Arbeit ist er an unterschiedlichen Orten tätig. Zum Beispiel besucht er im Auftrag des Kinderpalliativteams Unterfranken und des Fördervereins der Kinderklinik junge Patienten in der Kinderklinik, um mit ihnen zusammen Musik zu machen.
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Die Menschen, denen er begegnet, versteht er als Mit-Musiker. Selbst wenn sie nicht mitsingen oder -spielen können, so geben sie durch ihre Atmung und kleinste Bewegungen Impulse vor, die Bernd in seiner Musik aufgreift und zurückspielt. 

Im Folgenden ist zu sehen und zu hören, wie Bernd mit dem Atemrhythmus einer Person in einen gemeinsamen Rhythmus kommt. Mit dem gemeinsamen Schwingen und durch das Spielen des Monochords beginnt das Singen und Musizieren mit der Person.
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Zu hören war das Lied „4 Wände“ von Rio Reiser. Auch wenn es sich hierbei nicht um ein Volkslied handelt, illustriert es das Zusammenspiel zwischen Bernd und seinem Gegenüber und gibt einen Einblick in Bernds Arbeit.

Das Musizieren mit Menschen steht für Bernd immer im Vordergrund. Er spielt für und mit Menschen in verschiedenen Situationen. Denn für Bernd ist Musik ein Kommunikationsmittel, um mit Menschen in Kontakt zu treten.
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Um dieses Schwingen und Resonieren in einem Menschen auszulösen, spielt Bernd am liebsten Volksmusik.

„Es ist halt einfach mei Erfahrung, dass es so essenzielle Rhythmen gibt und essenzielle Melodien, [...] mit denen fällt's einem leichter, sich mit anderen Menschen zu synchronisieren. Und die find ich mehr in traditioneller Musik und in alter Musik. Also alte Musik nicht im Sinn von Barockmusik oder Renaissancemusik oder so. Sondern in ethnischer-traditioneller Musik, Volksmusik, im positiven Sinn.“

Neben Volksmusik setzt Bernd auch auf Lieder, die er besonders gern mag. So zum Beispiel das Lied „4 Wände“, dass im obigen Video auf Arbeit zu hören war. 
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Um mehr über Bernds musikalischen Lebensweg und fränkische Volksmusik zu erfahren, klicke dich in den anderen Bereichen durch. 
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Was ist (Volks)Musik für Bernd?

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Zwischen „angestaubter“ Volksmusik und moderner „Volxmusik“
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Es gibt viele verschiedene Ideen davon, was Volksmusik ist bzw. zu sein hat. Für Bernd ist Volksmusik vor allem folgendes:

„Musik - Volksmusik oder traditionelle Musik, oder ethnische Musik ist für mich wie Dialekt. Wie Sprache. […]. [Und] des Kennenlernen dieser alten Schallplatten: Des war für mich ganz maßgeblich für den Bezug zu meiner eigenen Volksmusik. Weil des war frech. Und des war wild. Und die waren frei, die haben improvisiert, net mit Melodien, sondern mit Ornamentik.“
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Er wehrt sich damit gegen ein enges Verständnis von Volksmusik, das in seinen Augen oft zur Folge hat, dass Musik totgepflegt statt am Leben erhalten wird. Volksmusik muss nicht schön sein, sagt er in Anlehnung an den Musikethnologen Felix Hoerburger, sondern „aufreizen“.
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Zur Volksmusik wird auch getanzt. Daher muss die Musik auf gewisse Weise funktionieren, so sagt Bernd:

Felix Hoerburger. Der hat auch viel mit Balkanmusik gemacht und da hab ich mir so ein Satz gemerkt. [...] Des ist jetzt nur sinngemäß, der hat gesagt: 'Gerade wenn es sich um Tanzmusik handelt, muss Volksmusik nicht schön sein, sondern muss aufreizen'. Also es muss a weng Schmackes dahinter sei. Des ist eh grundsätzlich bei der Tanzmusik: Die muss so sei, dass man Energie liefert, ohne dass man selber müde wird. Dann passt’s. Und: Ohne dass die Leut aufhören wollen zu tanzen.“
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Mit seiner Definition folgt er dem Verständnis von Volksmusik, die auch die Forschungsstelle für fränkische Volksmusik in Uffenheim vertritt. Deren Aufgabe ist es fränkische Volksmusik im Singen, Tanzen und Musizieren zu sammeln und archivieren. Bernd arbeitete dort für einige Jahre und war daran beteiligt alte Aufnahmen zu digitalisieren, wodurch er auf die fränkische Volksmusik aufmerksam wurde.

Um mehr über die Forschungsstelle zu erfahren, folge diesem Link: https://volksmusik-forschung.de/

Im Folgenden sind ein paar Hörbeispiele aus dem Online-Archiv „legamus“ der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik zu hören. 

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Bauernpolka

Die beliebte Polka ist in ganz Bayern verbreitet. Unter dem Titel „Giesinger Polka“ findet sich dieses Stück bereits in den 1840er Jahren in einer Handschrift aus Mittelfranken, im Notenbuch „Clarinetto, Paulus Studtrucker, Dürrnbuch“ (FFV-KT19-HM327).

Interpretation:
Kapelle Schmidt, Nürnberg (Interpretation)
Schwarz, Joseph (Direktion)
Beka Records (Label)

Es wurden keine Änderungen vorgenommen.

 





Bamberger Liesl: Walzer

Vgl. „O! schöne Jugendzeit“ von der Stadtkapelle Weißenburg auf Ókeh 10003 B (FFV-SP-1161-B001). Der Walzer war weit verbreitet, mehrere fränkische Kapellen haben ihn auf Platten eingespielt. Über eine Notenausgabe der Volksmusikpflege wird er heute wieder gespielt (vgl. „Hundert Tanzmelodien aus Franken“, München 1976, Nr. 56).

Stadtkapelle Fürth (Interpretation)
Eichinger, Adolf (Beteiligung)
Rena Record (Label)
 
Es wurden keine Änderungen vorgenommen.

Aischgründer Schnadahpüfln mit Gesang

Der gesungene Dreher orientiert sich an der Art, wie in Franken bis heute gesungene Tanzverse, Vierzeiler oder Kerwalieder begleitet werden. Auf die ohne Musik vorgetragenen Verse spielt die Kapelle die gehörte Melodie nach, wobei sie diese nach ihren Fertigkeiten ausziert und variiert. 

Kapelle Hartner, Burgbernheim (Interpretation)
Hartner, Georg (Beteiligung)
Walhalla Record (Label) 

Der Text zum Stück wurde hier wegen Platzmangel verkürzt.

Auf die Kärwa frei i mir: Dreher mit Gesang

Auf die Kirchweih freu ich mich: Dreher mit Gesang 

Kapelle Dorn, Happurg (Interpretation)
Dorn, Konrad (Beteiligung)
Birckhahn, Max (Ton)
Odeon (Label)

Es wurden keine Änderungen vorgenommen.

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Neben der Forschungsstelle gibt es in Uffenheim auch den einmal im Jahr stattfindenden Tag der fränkischen Volksmusik. Dort treten verschiedenste Künstler, Künstlerinnen und Gruppen auf, um fränkische Volksmusik zu zelebrieren.

Im Folgenden ist Bernd zu sehen, wie er mit Heinrich Filsner dort auftritt.
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Typische Instrumente für die fränkische Volksmusik sind unter anderem 
Akkordeon, Klarinette, Kontrabass, Trompete und vieles mehr. 

Sie können in unterschiedlicher Besetzung zusammengesetzt werden, wodurch sich Musikgruppen auch oftmals voneinander unterscheiden.

Heutzutage kommen auch neue Instrumente hinzu, wie zum Beispiel der E-Bass. 
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Auf den ersten Blick scheint Volksmusik unter jüngeren Menschen heute eher wenig verbreitet zu sein.

Doch der Schein trügt. So wie Bernd versuchen unterschiedliche Kunstschaffende und Initiativen fränkische Volksmusik am Leben zu halten und ihr wieder zu einer größeren Popularität zu verhelfen. Ein Beispiel hierfür ist David Saam, der sich der sogenannten Volxmusik widmet – einer neueren Form von Volksmusik, die Elemente verschiedenster moderner Musikstile integriert und so Volksmusik am Leben hält.


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David Saam studierte Ethnomusikologie in Bamberg und begann die fränkische Volksmusik vor seiner eigenen Haustür zu erkunden.

Seitdem spielte er in verschiedenen Bands, u.a. Kellerkommando, Boxgalopp und Kapelle Rohrfrei, mit denen er die fränkischen Volkslieder mit viel Humor neu interpretierte.

Zudem ist er Mit-Gründer des „Antistadl - Volxmusik ist Rock’n’Roll“-Festivals in Nürnberg.


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„Volxmusik mit X“ ist die Schreibweise des Musikgenres, welches sich von der traditionellen Volksmusik abgrenzen möchte und sich mit weiteren Genres vermischen will. Dieses Crossover ist auf dem Antistadl-Festival anzutreffen.  
(Foto von Christoph Buysch)

Möchtest Du mehr erfahren, dann besuche die Webseite des Festivals:
https://www.antistadl.de/

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Auch Studierende der Universität Würzburg konnten durch einen Kurs namens „Fränkisch Singen, Tanzen, Spielen“ bei David Saam die fränkische Volksmusik kennen lernen. Anhand von Kreistänzen sowie fränkischen Liedern (wie zum Beispiel „Dä Bubblmoo“ oder „Bridschäbraad“), die häufig in Verbindung mit einer Kirchweih (Kerwa / Kirwa / Kerwe) stehen, wurde ein Einblick verschafft. 

Das Interesse an der fränkischen Volksmusik ist heute also auch unter jüngeren Generationen zu entdecken. 
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Erzählstrang Niro

Ein Beitrag von Cornelia Günauer
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Das rappende Klassenzimmer

Erfahre mehr über Niros Arbeit als rappender Pädagoge

Niro

Erfahre mehr über Niro und seinen musikalischen Lebensweg

Rap

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Rapper und Pädagoge

Niro bei der Arbeit an der Würzburger Mönchbergschule
Niro bei der Arbeit an der Würzburger Mönchbergschule
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Niro bei der Arbeit an der Würzburger Mönchbergschule
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Exkurs: eine kurze Sozialgeschichte Hip Hop & Rap

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Niro

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Vorher/Nacher Ansicht

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Niro lebt seit 2017 in Würzburg und hat hier inzwischen in der Zellerau eine neue, zweite Heimat gefunden. Aufgewachsen ist er am Mittelmeer, in Latakia, Syriens wichtigster Hafenstadt und beliebter Urlaubsort, bekannt für seine schönen Strände, historischen Bauten und kulturelle Diversität und Heimat von einer v

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Mit Rapmusik kam Niro erstmals 2008 in Kontakt, als mit seiner Familie auf dem Weg von Latakia nach Damaskus an einer Tankstelle in Homs anhielt und hier eine Kasette von Eminem entdeckte.
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Niro wollte die Musik direkt im Auto anhören. Während sein Vater alles andere als begeistert von der Musik war, war Niro fasziniert. Der 15-jährige verstand zwar den Text zu dem Zeitpunkt nicht, die Musik berührte ihn aber und in ihm reifte die Idee, selbst solche Musik zu machen.
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Niro formte mit einigen Freunden die Gruppe "Kingsstage" und begann in Latakia erste Auftritte und Rapkonzerte zu veranstalten. Hier ein Ausschnitt von einem selbstorganisiertem Auftritt in Latakia am ??? . Damals war Rapmusik nur wenig verbreitet in Syrien und wurde von vielen mit Misstrauen betrachtet - als "Musik des Teufels", wie Niro im Interview erzählt. Der hier gezeigte Auftritt wurde wenig später von der Polizei aufgelöst.
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Die friedlichen Proteste rund um den arabischen Fürhling und der darauffolgende Kriegsaussburch in Syien, spiegelt sich auch in Niros Auseinandersetzung mit Musik wieder. Er beginnt sich mehr mit der Sozialgeschichte des Raps zu beschäftigen und entdeckte die politische Seite der Musik. Während er zuvor über Themen wie Rauchen gerappt atte, rücken jetzt gesellschaftspolitische Themen mehr in den Fokus seiner Texte. Vorbild sind dabei für ihn Künstler wie ....

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    What I have to do - شو بدي سوّي

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    -> Auwahl: Erfahre mehr über Niros Arbeit als rappender Pädagoge
    -> Erfahre mehr über Rapmusik (in Syrien)
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    Einstiegsseite

    Ein Beitrag von Deborah Olivier und Cornelia Günauer
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    In der Domerschulstraße befindet sich der Lehrstuhl für Ethnomusikologie des Instituts für Musikforschung der Universität Würzburg. Hier widmet man sich der Erforschung von Musik als sozialem Prozess. Musik wird hierbei als Fenster verstanden, durch das wir etwas über grundlegende menschliche Erfahrungen lernen können und Einblicke in die Art und Weise erhalten, wie Menschen durch künstlerisches Schaffen Gesellschaft gestalten. 
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    Neben Interviews und beobachtender Teilnahme spielen auch Video- und Audioaufnahmen eine wichtige Rolle in der Datenerhebung. In den vergangenen Jahrzehnten ist so im Rahmen verschiedener Forschungs- und Lehrprojekte am Lehrstuhl eine vielfältiger Datenkorpus an Tonaufnahmen, Videos, Bildern, Zeichnungen und Texten entstanden. Nach ihrer Auswertung verschwinden viele dieser Materialien in Schränken und Archiven, wo sie sich dem Zugriff einer breiteren Öffentlichkeit entziehen.
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    Wir haben diese Schränke geöffnet und uns auf die Spurensuche gemacht. Dabei stießen wir auf die Trackliste einer geplanten, aber nie realisierten LP und den dazugehörigen Audioaufnahmen aus den 1980ern.
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    Unser Interesse war geweckt. Um mehr über die Aufnahmen und vor allem die Menschen dahinter zu erfahren, machten wir uns auf die Suche und versuchten die genannten Musikschaffenden zu kontaktieren. So lernten wir Metin Demirel kennen – einen faszinierenden Multiinstrumentalisten, der sich schon früh für den deutsch-türkischen Austausch einsetzte.

    Auf der folgenden Seite kannst du anhand der Textmarker-Stellen auswählen, ob du zunächst Metin Demirel kennenlernen oder dich mit ausgewählten Musikstücken von ihm beschäftigen möchtest.
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    Metin Demirel

    Klicke hier, wenn du Metin und seinen musikalischen Lebensweg kennenlernen möchtest.

    Yüce daglar basinda

    Klicke hier, wenn du das Stück anhören
    und mehr darüber erfahren möchtest.

    Tanzmelodie

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    Taksim

    Klicke hier, wenn du das Stück anhören
    und mehr darüber erfahren willst.

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    Metin

    Metin ist ein vielseitig begabter Multiinstrumenatlist, Instrumentenbauer und Musiklehrer, der sich seit vielen Jahre für musikalischen Austausch und transkulturelle Verständigung einsetzt.
    Er baut nicht nur Instrumente, sondern hat neben seiner Tätigkeit als Musiker in und um Nürnberg auch verschiedene Lehrmittel zu diesem Zweck entwickelt.
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    „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich Musiker werden würde, aber ich hatte Neigung zu den Instrumenten.“

    Metin Demirel wuchs in der Provinz Artvin im Nordosten der Türkei nahe der Schwarzmeerküste auf. Schon früh zeigte er eine besondere musikalische Begabung. Er lernte zunächst Geige und Klavier im Stil der europäischen Kunstmusik spielen und entdeckte mit Anfang 20 die türkische Volksmusik für sich.

    „Ein Lehrer hat mir eine Mandoline in die Hand gedrückt, nachdem er gesehen hat, dass ich neugierig darauf war, da hab’ ich zum ersten Mal [das Instrument] in die Hand genommen und ein Lied gespielt sofort.“

    In den nächsten Jahren lernt er eine Vielzahl an Instrumenten wie die Baglama, Mey, Tar und Karadeniz Kemenche.

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    Eine wichtige musikalische Inspiration für Metin war der 1928 in Istanbul geborene Komponist Avni Anıl. Hier ist er zu hören mit dem Stück „Aşk Bu Değil“, zu Deutsch „Das ist keine Liebe“.
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    Trotz seiner Begabung machte er Musik aber nicht zu seinem Hauptberuf. Um Geld für seine Familie zu verdienen, begann Metin früh zu arbeiten und ließ sich zum Lehrer ausbilden. Dieser Beruf brachte ihn 1978 in die damalige BRD. Als Lehrer für den Konsulatsunterricht wurde er vom türkischen Staat entsandt, um Kinder türkischer Gastarbeiter in ihrer Muttersprache zu unterrichten. Nach dem Militärputsch in der Türkei im Jahr 1980 wurde Metin zurückbeordert. Doch angesichts der schwierigen Lage in der Türkei – es kam damals zu Massenverhaftungen, Todesurteilen und Folterungen – beschloss Metin und seine Familie, in Deutschland zu bleiben.
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    Mit seinem Programm „Klänge aus der Türkei“ tourte er in den 1980ern und 1990ern durch Deutschland und die Niederlande. Hierbei stellte er zahlreiche Instrumente der türkischen Volks- und Kunstmusik vor und gab eine Einführung in die türkische Musik- und Kulturgeschichte. In einer Zeit, in der in Deutschland rassistische Gewalt massiv zunahm, leistete Metin hiermit einen wichtigen Beitrag zur transkulturellen Verständigung.

    Die Presse kommentierte sein Programm folgendermaßen: „Jeder, der in der Nachbarschaft von Ausländern wohnt, hat sich schon einmal über das 'schräge, weinerliche Gedudel' geärgert, das da öfters aus türkischen Wohnung dringt. Das gilt ganz bestimmt auch für einige von denen, die [...] die Veranstaltung 'Klänge aus der Türkei' besuchten. Sie zumindest werden jetzt mit ganz anderen Ohren zuhören. Und im Sommer, wenn's für die anderen 'am allerschlimmsten' ist, werden sie die Fenster nicht schließen, sondern noch ein Stückchen weiter aufmachen.“
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    Metin arbeite in den nächsten Jahren als Sozial- und Migrationsberater. Zugleich knüpfte er an seine Erfahrung als Musiklehrer an. Bereits in der Türkei hatte er neben seiner Ausbildung Oud und Violine unterrichtet und gab nun auch in Deutschland Musikunterricht, half bei der Gründung einer Musikschule, absolvierte selbst viele Auftritte und setzte zahlreiche kulturelle Projekte um. 
    Insbesondere setzte er sich für interkulturelle Verständigung durch Musik ein. Während er in seinem Beruf als Migrationsberater neuen Mitbürgern dabei half, die deutsche Sprache, Kultur und Rechtssystem kennen zu lernen, engagierte er sich privat dafür, Deutschen die Vielfalt der türkischen (Musik)kultur näherzubringen und trug dazu bei, viele Vorurteile abzubauen. 
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    Metin setzt sich auch für den musikalischen Austausch in Schulen ein. Hierfür sammelte und übersetzte er türkische und deutsche Kinderlieder. Anfang der 1990er veröffentlichte er  diese Sammlung in seinem Buch „Sing doch mal mit / Gel Bize Katıl Bize“. Der türkische Titel bezieht sich auf ein bekanntes türkisches Tanzlied zum Zuckerfest, dass dem deutschen Lied „Brüderlein komm tanz mit mir“ ähnelt.

    Dazu veröffentlichte er auch eine Kassette mit dem Titel „Klänge aus der Türkei“, auf der 13 traditionelle türkische Musikinstrumente gespielt werden, für den Einsatz in Schulen in Deutschland (von „Yusuf Çolak und Metin Demirel“). Metin ist auch einer der Mitbegründer des Türkü Musikinstituts in Nürnberg zusammen mit Yusuf Çolak. Das Institut bietet bis heute Musikunterricht auf der Bağlama an, einer gezupften Langhalslaute, die oft als das wichtigste Instrument der traditionellen türkischen Musik gilt (İncirci 1981). Zusätzlich gibt Metin auch Privatunterricht auf verschiedenen Instrumenten und kann so vielen Menschen türkische klassische und Volksmusik nahe bringen.
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    „Ein Freund der in der Stadt Nürnberg gearbeitet hatte gesagt: 'Du hast Haufen Instrumente, du kannst auch einige spielen, mach mal ein Programm hier in einem Kulturladen'. So hab ich dann angefangen, die Instrumente und die türkische Musik bekannt zu machen.“

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    Seit einigen Jahren widmet sich Metin dem Instrumentenbau und der Musikwiederherstellung. Insbeondere konzentriert er sich dabei auf den Nachbau historischer Instrumente aus Altanatolien.

    „Jetzt in der letzten Zeit… versuche ich die [altanatolischen] Musikinstrumente, die heute nicht bekannt sind oder nicht entwickelt sind, so zu entwickeln, dass man spielen kann.“ (Interview mit Metin Demirel)

    Das betrifft unter anderem die Çeng, eine altanatolische Harfe, die schon 3000 Jahre v. Chr. gespielt wurde.

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    Çeng

    Eines der Instrumente, die Metin nachbaut, ist die Çeng, worüber er auch schon einiges geschrieben hat:

    Çeng (ausgespr.: Tscheng) ist eine Art Harfe, die im osmanischen Reich bis zum 18. Jahrhundert sehr beliebt war, danach aber allmählich ihre Beliebtheit verloren hat und schließlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts völlig verschwunden ist… [die] Çeng wurde sowohl von den Männern, als auch von Frauen gespielt, auch wenn heute von einigen Fachleuten die Meinung verteidigt wird, dass Çeng insbesondere während der osmanischen Ära ein Instrument des weiblichen Geschlechtes war.“ (Demirel 2017)

    Die Çeng wird heute nur noch selten gespielt, und Metin stützt sich bei seiner Arbeit zur Wiederherstellung der Çeng oft auf historische Berichte, ähnlich wie die barocke Wiederbelebungsbewegung.
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    Ursprünglich interessierte sich Metin für die Çeng als Lehrmittel, um junge Schüler besser mit der türkischen Musik in Kontakt zu bringen.

    „Die hab ich aber entwickelt aus dem Grund, weil die türkischen Schüler hier in Deutschland sich für Musik nicht interessiert haben oder wenig interessiert haben, wenn sie irgendein Instrument in die Hand genommen haben, dann war es für sie schwierig. Und ich hab herausgefunden, dass dieses Instrument eigentlich sehr einfach ist.”

    Mehr über Metins Arbeit mit der Wiederherstellung der Çeng können Sie über seine Website oder auf seinem YouTube Channel erfahren.

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    Erzurum Çarşı Pazar, gespielt von Metin Demirel (Çeng) und Sieglinde Rheinfels (Duduk)
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    Yüce daglar basinda

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    In dieser Aufnahme spielt Metin die Melodie des Volksliedes „Yüce Dağ Başında“ auf dem Düdük. Das türkische Wort „Düdük“ kann allgemein für eine beliebige Anzahl von Blockflöten verwendet werden (Reinhard 1984). In vielen Quellen werden auch die Düdük und die Ney, eine andere türkische Flöte, gleichbedeutend genannt, obwohl die Düdük im Allgemeinen beim Spielen senkrecht gehalten wird, während die Ney schräg gehalten wird (İncirci 1981).
    Das Lied handelt von unerfüllter Liebe und Sehnsucht, und von der List einer Frau, sich nicht nachts heimlich mit dem Geliebten zu treffen, sondern morgens, wenn etwaige Sittenwächter nicht anwesend sind. Dieses Lied ist in zahlreichen Interpretationen schon veröffentlicht worden, wie hier von der türkischen Sängerin Selda Bağcan.

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    Tanzmelodie

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    Die Sipsi ist ein Einfachrohrblattblasinstrument und wird hauptsächlich in der türkischen Provinz Burdur gespielt. Sie ersetzt oft die Kaval, eine randgeblasene Hirtenflöte, die auch im Balkan gespielt wird (Kraft 2001).

    Laut dem Musikethnologen Kurt Reinhard, der das Berliner Phonogrammarchiv leitete und in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg umfangreiche Forschungen zu türkischen Musiktraditionen durchführte, machten ursprünglich Tanzmusikaufnahmen den größten Teil der türkischen Kunstmusikaufnahmen im Phonogrammarchiv aus. Tanzmusik kann sowohl gespielt als auch gesungen werden, und das „Tanz“-Element kann als wichtiger angesehen werden als das „Musik“-Element. (Reinhard 1962).

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    Taksim

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    „Taksim (taqsim)“ ist ein Begriff aus der türkischen klassischen Musik, der sich auf ein improvisiertes Übergangsstück bezieht. Die türkische Musik ist auf Maqams aufgebaut, ähnlich wie die meisten westlichen klassischen Stücke auf einer bestimmten Tonart beruhen. Allerdings kennt die türkische Musik 24 Töne in einer Oktave, während die westliche klassische Musik nur mit 12 Halbtönen arbeitet, und die Intervalle in einem bestimmten Maqam können sehr unterschiedlich sein, viel mehr als der Unterschied zwischen einem Ganzton und einem Halbton (İncirci 1981).

    Taksim werden gespielt, um den Maqam des folgenden Stücks festzulegen, und sie können zu Beginn eines Programms oder als Übergangsstück verwendet werden. Taksim sind im Allgemeinen unmetrisch und rhythmisch frei sowie improvisatorisch, und während ihre Funktion darin besteht, den Maqam des folgenden Stücks zu etablieren, können Taksim durch mehrere verschiedene Maqam modulieren (İncirci 1981).

    Dieser Taksim wird auf Yaylı Tambur von Metin Demirel gespielt. Die Yaylı Tambur ist eine Langhalslaute, die (wie eine Gambe) Bünde um den Instrumentenhals hat, und zählt zu den ältesten Instrumenten der Türkei. Die Yaylı Tambur wird im Gegensatz zu anderen Tanbur-Instrumenten nicht mit einem Plektrum (Mızrap) oder den Fingern gezupft, sondern mit dem Bogen gespielt (Hassan 2001, Demirel 2024).

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    Liebe Gabi – Exkurs

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    Aufnahmen

    Die türkische Musik ist auf Maqams aufgebaut, ähnlich wie die meisten westlichen klassischen Stücke auf einer bestimmten Tonart beruhen. Allerdings kennt die türkische Musik 24 Töne in einer Oktave, während die westliche klassische Musik nur mit 12 Halbtönen arbeitet, und die Intervalle in einem bestimmten Maqam können sehr unterschiedlich sein, viel mehr als der Unterschied zwischen einem Ganzton und einem Halbton (İncirci 1981).
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    Straßenmusik

    Ein Beitrag von Linus Glaesemer
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    Egal, ob du durch die belebten Straßen einer Großstadt schlenderst oder in einem gemütlichen Dorf spazieren gehst, die Klänge von Straßenmusikern können dich in eine Welt voller Melodien und Emotionen entführen.

    Die Straßen sind ihre Bühne, ihre Instrumente sind ihre treuen Begleiter, und ihre Leidenschaft für Musik ist ansteckend. Von sanften Gitarrenklängen über mitreißende Trommelrhythmen bis hin zu zarten Geigenmelodien – die Vielfalt der Straßenmusik ist ebenso bunt wie die Menschen, die sie spielen und genießen.
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    Im Folgenden wollen wir dich auf eine kurzen Spaziergang durch die Innenstadt Würzburgs mitnehmen und zeigen, welche Bedeutung die Straßenmusik generell und gerade auch für Würzburg hat: als Ort für Begenung und Austausch, als kreativer Freiraum aber auch als ökonomischer Faktor, der streng reglementiert wird.
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    Klicke hier, wenn du mehr über die Straßenmusik als Ort der Begegnung erfahren möchtest.

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    Begegnung in der Straßenmusik

    Straßenmusik zieht Menschen aus verschiedenen Bereichen des Lebens an und bietet eine gemeinsame Plattform, auf der sie sich treffen, interagieren und die Musik genießen können.
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    Aber wie fungiert Straßenmusik als Begegnungsort? Um dir eine Vorstellung davon geben zu können, haben wir hier einige Beispiele für dich: 

    Soziale Interaktion: Straßenmusik bringt Menschen zusammen, die sich vielleicht sonst nie begegnet wären. Sie bietet eine Gelegenheit für Gespräche, das Kennenlernen neuer Leute und das Teilen von gemeinsamen musikalischen Interessen.

    Kulturelle Vielfalt: Straßenmusik lockt oft ein vielfältiges Publikum an, das unterschiedliche kulturelle Hintergründe repräsentiert. Dies schafft eine Umgebung, in der kulturelle Vielfalt gefeiert und ausgetauscht werden kann.

    Gemeinschaftsgefühl: Wenn Menschen gemeinsam Straßenmusik genießen, entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit. Sie teilen ein Erlebnis, das sie miteinander verbindet und positive Emotionen hervorruft.

    Barrierefreiheit: Straßenmusik findet oft an öffentlichen Orten statt, die für jeden zugänglich sind. Dadurch wird sie zu einem Ort, an dem Menschen aller sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe zusammenkommen können, ohne Einschränkungen durch Eintrittspreise oder andere Barrieren.


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    Eine dieser zufälligen Begegnungen hatte André, nachdem er nach Deutschland gezogen ist:

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    Straßenmusik ist inherent sozial: Die Musizierenden machen den Bordstein zur Bühne und die Passanten zum Publikum. Die Musik fungiert als Möglichkeit, sich uneingeschränkt anderer Faktoren offen zu begegnen. 
    Durch sie wird der öffentliche Raum einen kurzen Moment lang zu einem eigenen Mikrokosmos, einem Ort, an welchem Herkunft, Alter, Beruf und Bildung keine Bedeutung haben und Vorurteile für einen Augenblick zu verschwinden scheinen.
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    Klicke hier um zu erfahren, welche Chancen Straßenmusik neuen Musiker*Innen und Bands bietet.

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    Gerade auf Musiker und Bands mit wenig Erfahrung kann Straßenmusik durchaus attraktiv wirken. Sie bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich zu präsentieren und ihre Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen:
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    Im Gegensatz zu traditionellen Konzerten bietet Straßenmusik eine direkte Interaktion mit dem Publikum. Musiker können die Reaktionen der Zuschauer unmittelbar erleben, sei es durch Applaus, Tanzen oder Gespräche. Diese direkte Rückmeldung kann wertvoll sein, um das Publikum besser zu verstehen und die eigene Performance anzupassen.
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    Straßenmusik ermöglicht es Musikern, an verschiedenen Orten aufzutreten, sei es in belebten Innenstädten, an malerischen Plätzen oder sogar in der Natur. Diese Vielfalt an Aufführungsorten eröffnet neue kreative Möglichkeiten und inspiriert Musiker möglicherweise zu neuen musikalischen Ideen.
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    Straßenmusik ist oft von der Umgebung und den Bedingungen abhängig, was eine gewisse Unvorhersehbarkeit mit sich bringt. Musiker müssen lernen, sich an verschiedene Situationen anzupassen, sei es an unerwartete Wetterbedingungen, Lärmpegel oder das Verhalten des Publikums. Diese Fähigkeit zur Anpassung kann ihre Flexibilität und Kreativität stärken.
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    Straßenmusik erfordert von Musikern oft Selbstvermarktung und Eigeninitiative. Sie müssen lernen, sich selbst zu präsentieren, Passanten anzusprechen und möglicherweise CDs oder Merchandise zu verkaufen. Diese Erfahrung kann dazu beitragen, ihre Selbstvertrauen und ihre Fähigkeiten im Bereich Selbstvermarktung zu stärken.
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    Insgesamt kann Straßenmusik Musiker dazu herausfordern, aus ihrer Komfortzone herauszutreten, neue Fähigkeiten zu entwickeln und eine vielfältige Palette an Erfahrungen zu sammeln, die ihre künstlerische Entwicklung bereichern können.

    Vor Bernds erstem Auftritt im Omnibus hat er auf dem Marktplatz musiziert und konnte so bereits vor seinem ersten Auftritt Erfahrung durch seinen ersten Auftritt sammeln:
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    Klicke hier um zu erfahren, wie Straßenmusik das kulturelle Leben Würzburgs prägt.

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    Straßenmusik prägt das Stadtbild und bietet Musikschaffenden die Chance, ihre Musik und sich selbst zu präsentieren. Hiermit einher geht allerdings auch eine Kommerzialisierung der Musik: Straßenmusikfestivals locken mit einer großen Anzahl an (inter-)nationalen Künstlern und ermöglichen diesen, ihre Musik vor enormem Publikum aufführen können.
    Dabei geht es oft nicht nur darum, Musikschaffenden eine Bühne zu bieten, sondern auch Städte kulturell zu vermarkten und touristisch aufzuwerten.
    Auch Würzburg hat seine Straßenmusik als wirtschaftlichen Faktor entdeckt:
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    Das Internationale Festival für Straßenmusik und Straßenkunst (kurz StraMu) ist Würzburgs hauseigenes Festival für Straßenmusik und Straßenkunst und hierbei europaweit eines der Größten. Mit bis zu 100.000 jährlichen Besuchern, welche am ersten Septemberwochenende in die Würzburger Innenstadt strömen, hat es 2023 sein 20. Jubiläum gefeiert.

    Sich selbst bezeichnet das StraMu als „einzigartig, weil sich hier sowohl international renommierte Künstler:innen als auch regionale Musiker:innen und Nachwuchskünstler:innen nebeneinander dem Publikum präsentieren können“. Gerühmt wird sich außerdem mit dem authentischen Straßenmusikfeeling des Festivals, welches Musik hautnah verspricht.
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    Um dir einen Eindruck über die Atmosphäre des Festivals verschaffen zu können, findest du hier ein Videoprojekt über das StraMu 2022, welches institutsintern von Studierenden der Ethnomusikologie unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Nepomuk Riva erstellt wurde.
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    Das StraMu ist ein gutes Beispiel für die wirtschaftliche Bedeutung der Straßenmusik. Als eines der größten Festivals seiner Klasse bringt es die Möglichkeit mit sich, sowohl lokale als auch internationale Künstler und Künstlerinnen zu unterstützen, wodurch diese ihre Leidenschaft monetarisieren und ihre Kunst ausleben können.

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    Klicke hier, um zur letzten Station der Stadtreise zu gelangen.

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    Beziehung zwischen Würzburg und ihrer Straßenmusik

    Klicke hier um mehr über die komplexe Beziehung zwischen Würzburg und ihrer Straßenmusik zu erfahren.

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    Wie die kleine Stadtreise hoffentlich zeigen konnte, spielt Straßenmusik eine große Rolle in der Würzburger Stadtlandschaft.
    Würzburgs Beziehung zur Straßenmusik ist durch eine starke Dichotomie geprägt. Die Stadt ist bereit, Festivals wie das StraMu zu finanzieren und zu unterstützen, legt dem durchschnittlichen Straßenmusikanten jedoch zahlreiche Hürden in den Weg: Um in Würzburg frei auf der Straße zu musizieren, bedarf es einer Ausnahmegenehmigung, welche die Durchführung von Straßenmusik von 10:00 – 20:00 innerhalb Fußgängerzonen bis maximal 3 Tage erlaubt. Des Weiteren müssen die Musizierenden jede 30 Minuten ihren Standort wechseln, an manchen Standorten wird Straßenmusik schlichtweg nicht geduldet; die Nutzung „besonders störender Musikinstrumente“, als Beispiele werden hier Blasinstrumente, Schlagzeug und Trommeln genannt, ist ebenfalls untersagt. Maximal werden täglich fünf Ausnahmegenehmigungen erteilt.
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    Das Wegfallen von Kulturstätten wird der Würzburger Musikcommunity immer stärker zum Verhängnis: bei der Kultstätte Omnibus steht man immer noch vor verschlossen Türen, die Zukunft der einzigen (inter-)national relevanten Konzertstätte, die Posthalle, ist nach dem Auslaufen des Mietvertrags Ende 2025 auch ungewiss. Eine logische Entwicklung wäre hier eine dementsprechende Verlagerung der Musik auf öffentliche Orte, welcher sich die Stadt jedoch verweigert.
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    Der vibranten und diversen Musikcommunity der Stadt wird nicht immer der Raum zur Entfaltung gegeben. Durch Events wie das StraMu ist ersichtlich, dass die Stadt tendenziell die Möglichkeit und die Bereitschaft hat, mit Musikschaffenden zusammenzuarbeiten. Jedoch hat es den Anschein, dass sich außerhalb von Kommerzialisierungsmaßnahmen aber nur wenig für das kulturelle Leben der Stadt eingesetzt und interessiert wird.
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    Die Live-Band Puente Latino hat selbst mit Würzburgs Stellung bezüglich Livemusik zu kämpfen gehabt. Während eines Auftritts auf der Alten Mainbrücke wurde die Band von mehreren Polizeibeamten aufgefordert, das Musizieren einzustellen und den Spielort zu räumen.

    Ein Video von dieser Situation kannst du unter folgendem Link auf Facebook anschauen:
    https://www.facebook.com/story.php/?story_fbid=769254369936595&id=360450384150331&_rdr
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    Würzburgs Straßenmusik ist sowohl ein essentieller Teil seines Stadtbildes, als auch Ausgangspunkt für Tourismus. Sie fungiert als Begegnungsort, bietet Musikern Chancen zur Selbstentfaltung und trägt zum interkulturellen Dialog bei. Hoffen wir, dass die Melodien der Straßenmusik noch lange in Würzburg zu hören sind und uns daran erinnern, dass die Schönheit der Kunst uns überall umgibt.
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    André erklärt die Bedeutung und Motivation hinter dem Lied.

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    Ein Besuch der Grundschule „Maman Vabatu Ngoma“ in Kinshasa, die 2011 von „Mbonda Lokito“ mithilfe von Spendengeldern errichtet wurde.

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    „Ich bin an einer Ecke [aufgewachsen], wo immer Musik gemacht war. [...] Erstmal war das in der Familie: Meine Mutter hat so viel gesungen. Mein Opa [...] hat immer in der katholischen Kirche gedient. Und da war immer Musik. [...] Von dort einfach sind wir damit aufgewachsen. [...]
    Meistens haben wir immer daheim so, alle Kinder, jeder hat einen Topf zuhause geklaut. [...] Zusammen haben wir über unseren Töpfen getrommelt und getanzt und gesungen.“
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    Tonarchiv

    Die Ethnomusikologie und die Archivforschung haben eine lange gemeinsame Geschichte. Tatsächlich wurde das Berliner Phonogrammarchiv, das Aufnahmen von Volksmusik ab dem Jahr 1900 enthält, maßgeblich von Erich Hornbostel aufgebaut, der als einer der Begründer der Disziplin Ethnomusikologie gilt.
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    „Die Ethnomusikologie befasst sich mit der Frage, wie Menschen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten rund um den Globus musizieren und erforscht verschiedenste musikalische Systeme, Lernmethoden und kreative Prozesse der traditionellen und populären Musikpraxis sowie der Kunstmusik.“ („Institut für Musikforschung“)

    Das Studienfach Ethnomusikologie beschäftigt sich mit der Musik nicht nur als Kunstprodukt, sondern versteht Musik bzw. Musikmachen als kulturellen und sozialen Prozess. Am Institut für Musikforschung kann Ethnomusikologie im Bachelor und im Master studiert werden. Auch eine Promotion in Ethnomusikologie ist hier möglich. Interessierte können sich auf der Institutswebsite weiter erkundigen.
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    Die Ethnomusikologie entstand im späten 19. Jahrhundert ursprünglich als „vergleichende Musikwissenschaft". Viele frühe vergleichende Musikwissenschaftler, darunter Carl Stumpf, Erich von Hornbostel und Curt Sachs, hatten ein besonderes Interesse an der Klassifizierung verschiedener Musikstile und Instrumente. Dies führte dazu, dass sie eine Vielzahl von Aufnahmen und Instrumenten sammelten. Andere, wie Richard Wallaschek, untersuchten die „primitive Musik“ und versuchten, die „primitivsten“ Arten von Musik zu finden, von denen sie glaubten, dass sie den Ursprung der Musik bestimmen könnten. Daraus entwickelte sich die Kulturkreislehre, die davon ausgeht, dass sich kulturelle Merkmale wie Musik in geographischen Kreisen zusammenfassen lassen und dass der Ursprung des Merkmals in der Mitte dieses Kreises liegt (Rice 2015).

    Auch wenn wir uns nicht mehr an solch archaische und voreingenommene Ansichten und Theorien wie die Kulturkreislehre halten, bieten die Aufzeichnungen der frühen Musikethnologen und Anthropologen wertvolle Einblicke in die Musik des frühen 20. Jahrhunderts. Viele dieser Aufnahmen befinden sich heute in Museen oder Sammlungen wie dem Berliner Phonogrammarchiv.

    Mehr über das Berliner Phonogrammarchiv





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    Heutzutage können viele Ethnomusikologen immer noch historische Aufzeichnungen in verfügbaren Archiven zur Unterstützung ihrer Forschung nutzen. Insbesondere das Teilgebiet der historischen Ethnomusikologie kombiniert historische Forschungsmethoden mit ethnografischen Methoden und schafft so neue Forschungen und Ideen über die Rolle historischer Aufnahmen im Bereich der Ethnomusikologie. Bedeutende Phonogrammarchive befinden sich nicht nur in Berlin, sondern auch an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, dem ältesten Phonogrammarchiv der Welt, und an der Universität Zürich. Mittlerweile sind auch andere Tonarchive weltweit zu finden.
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    Das StraMu hat über die Innenstadt verteilt fast 30 Standorte, von Hinterhöfen bis hin zu Tourismushotspots; für Verpflegung sorgen lokale Catering-Services und Restaurants.
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